Mittwoch, 14. Februar 2018

Tag 11 - dia del amor y la amistad

Heute war ein Tag zum Ausschlafen. Beim Aufstehen weht uns der frische Duft gewaschener Wäsche entgegen, die auf vielen Leinen kreuz und quer durch den Garten und über den Hof aufgehängt sind und in der Morgensonne wehen. In zwei Stunden wird alles schon trocken sein.

Hinter der Küche hingegen „fischelet“ es. Adrian hat frischen Fisch gebracht – sein Vater ist Fischer in Playa Caimito -, den er nun im Garten auf einer verrosteten Tonne mit Tischplatte ausnimmt für unser Mittagessen.

Wir verbringen den Vormittag damit, geheimnisvoll zwischen den aufgehängten Laken hin und her zu huschen, und Geschenke vorzubereiten für unsere „amigos secretos“. Wir hatten gestern Zettel mit Namen ausgelost; für diese Person sollen wir als Überraschung etwas als Geschenk vorbereiten. Heute Abend wird ein Abend in der Kirchgemeinde angeboten, an dem der Tag Sankt Valentin (vor-)gefeiert wird: der „dia del amor“, der hier als „dia de la amistad“ gefeiert wird: nicht nur Liebespaare schenken sich etwas, sondern auch Freunde und Freundinnen.

Rey – ein 17jähriger Jugendlicher - liest uns vor, was er für eine gute Freundin geschrieben hat. Es beeindruckt und gefällt uns, wie man sich hier gegenseitig so offen sagt, was jemand einem bedeutet. Wir sind angesteckt von den geschäftigen Vorbereitungen: es entstehen Armbändeli, Teller, Zeichnungen, Buchzeichen, Briefe.

Dazwischen bleibt Zeit, durchs Dorf zu spazieren, Tagebuch zu schreiben, Lieder einzustudieren oder einfach zu schlafen.
 

Der Abend droht fast ins Wasser zu fallen wegen Stromausfall, denn die Strassen sind dann ebenfalls dunkel und niemand hat Licht, weder am Auto noch am Velo und da ja alle Strassen ihre Schlaglöcher haben, würde niemand kommen, wenn der Strom länger wegbleibt. Dafür ist das Abendessen sehr romantisch bei Kerzenschein.

Grosser Jubel als nach etwas anderthalb Stunden, die Neonröhren wieder aufflackern.

Der dia del amor y la amistad ist gefülltes Programm im Kirchenhof: alle tragen etwas bei – Lieder, Gedichte, Spiele wie zum Beispiel das Auflösen des Gordischen Knotens.

Auch wir singen drei Schweizer Lieder, sogar zweistimmig. Die knuddeligen Pandabären auf dem Foto mit weissem Gesicht und schwarzem Auge sind tatsächlich fast professionelle Pantomimen in einem schweizerisch-kubanischen Theaterstück, das unter der Leitung von Raiza einstudiert worden war.

Zum Abschluss gibt es ein süsses Dessertbuffet. Und dann werden unsere kleinen Geschenke überreicht wie etwa Armbändchen Halsketten, Papier-Rosen und von uns Schweizern natürlich Schokolade. Jöh ... wie härzlig ... lueg mal ...


Diesen Tag kann man nur mit einem Sternen-guck-Abend auf dem Dach beenden.

 
12.02.2018
 Alexandra und Philippe

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