Montag, 22. Januar 2018

Was machen wir - und warum? Diskussion mit Jorge


Im November nahmen wir unsere Partnerschaft gemeinsam kritisch unter die Lupe: Wo stehen wir? Und wie soll es weiter gehen? Ist die Kritik berechtigt, die in den letzten Wochen an uns herangetragen wurde?

Eine lebendige Diskussion. Gesten und Mimik sagen manchmal mehr als Worte: 

Werde Teil des Wandels!
Die Herausforderungen an die Menschheit in der nahen Zukunft sind gross. Unter dem Begriff „Transition“ ist in den letzten zehn Jahren eine Bewegung entstanden, unter deren Dach ganz verschiedene Menschen unterwegs sind: lokale Gruppen, transnationale Netzwerke, WissenschaftlerInnen. 

Die weihnachtlichen Lichterketten in der Stadt sind herzerwärmend, schön ist der Lichterglanz. Aber in der Realität sieht sich die Menschheit konfrontiert mit der Klimaerwärmung, ökologischen Krisen und vielen Menschen auf der Flucht.

Man könnte den Mut verlieren. Nicht so Christian Arnsperger, Wirtschaftsprofessor an der Universität Lausanne. Er glaubt langfristig an lichtvolle Zeiten. 
Mit seinem Buch «Das Zeitalter der Transition» wirbt er für einen Wandel hin zu einer nachhaltigen und solidarischen Lebensweise. «Transition» steht für eine Initiative, die 2006 vom britischen Umweltaktivisten Rob Hopkins lanciert wurde. 
Die Bewegung Transition setzt - als Voraussetzung für die Lösung globaler Krisen -, dass einzelne Menschen bereit sind zu einem inneren Wandel.
In den Kirchen ist diese Bewegung positiv aufgenommen worden. Nicht zufällig wird die kommende Fastenzeit unter dem Motto stehen: „Werde Teil des Wandels!“ Aus christlicher Sicht bedeutet „Transition“ den Worten der Bergpredigt zu glauben: „Ihr seid das Licht der Welt!“ Weihnachten ist im Januar nicht vorbei, weil die schönsten und hellsten Lichter wir selbst sind.


Sich wandeln und Wandel bewirken
Zu dieser Erkenntnis gelangten auch wir mit unserem Gast Jorge Acosta Vilarrubia aus der Reformierten Kirchgemeinde San Nicolás, als wir die ersten sieben Jahre unseres gemeinsamen Projektes in Kuba auswerteten. Neue Ziele wurden festgelegt. Nicht mehr die materielle Hilfe und das Renovieren von Häusern stehen für beide Seiten im Vordergrund. Obwohl Jorge vehement betonte, dass ein geflicktes Dach für die Person, die im Trockenen schlafen kann, durchaus eine grosse Veränderung bedeutet. In den Vordergrund gerückt ist die Philosophie, die hinter dem Projekt steht und die den Horizont der jungen Menschen in beiden Ländern nachhaltig verändert hat. 
 
Nach Hurrikan Irma schafften die jungen KubanerInnern aus San Nicolás per Autostopp Lebensmittel aus dem eigenen Haushalt in die schwer betroffenen Gebiete. Sie führen diese Eigeninitiative klar zurück auf den inneren Wandel, den das Together-Projekt ausgelöst hat. Wir in Solothurn wissen ähnliches zu erzählen. Es erstaunt nicht, dass wir den Begriff „Transition“ als oberstes Ziel auf den Flipchart schrieben.

Kreise ziehen durch Anerkennung
Damit die Transitions-Bewegung ihr Potenzial entfalten kann, ist es notwendig, dass jedes Einzelengagement von einem weiteren Kreis an Personen positive Anerkennung und Energie erhält. Denn Wertschätzung bewirkt, dass ein kleiner Wandel Wirkung entfaltet. Begleiten Sie uns darum bitte mit Interesse und Zuspruch! 
Wir wagen den Weg der Transition, um uns innerlich verändern zu lassen. Mit der festen Überzeugung und der staunenden Erfahrung, dass ein kleiner Stein, der ins Wasser fällt, tatsächlich Kreise zieht.

Eure Togethergruppe

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