Im Oktober 2017 hielt Jorge ein Predigt zu dieser Frage. Er wählte dazu die Geschichte vom Barmherzigen Samaritaner:
Jessica
Wir
sind, wie Ihr seht, eine kirchliche Gruppe, die soziale Arbeit macht. Für uns
macht das Sinn, was wir tun. Die Frage ist nun: ist soziales Engagement auch
eine zentrale Aufgabe der Kirche? Diese
Frage haben wir Jorge gestellt. Und ihm ist dazu das Gleichnis vom Barmherigen
Samariter in den Sinn gekommen.
Ich lese Euch das Gleichnis
vor:
Vorhin hörten wir ja, dass Jesus sagte, die Liebe und der Respekt – vor sich selbst genauso wie vor anderen Menschen – sei das wichtigste im Leben: die Liebe und Respekt gegenüber dem Nächsten mache einen Menschen glücklich.Einer von denen, die Jesus zuhörten, war sich nicht sicher, wie weit Jesus da gehen will. Und er fragte ihn:
Wer ist denn mein Nächster? Wer gehört da alles dazu?
Jesus antwortete: Stell die folgende Situation vor: Ein Mann geht von Jerusalem allein durch das enge Tal durch die Wüste hinab nach Jericho - und wird auf dieser gefährlichen Strasse von Räubern überfallen. Die nehmen ihm alles weg, sogar die Kleider, und verprügeln ihn. Dann machen sie sich aus dem Staub und lassen ihn halbtot liegen.
Nun will es der Zufall, dass ein Priester aus dem Tempel dieselbe Strasse hinabzieht;und als er den Verletzten sieht ... geht er vorüber.
Ebenso kommt ein anderer Mitarbeiter des Tempels des Weges, und als dieser zu der Stelle kommt und den Mann am Boden liegen sieht ... geht er vorüber.
Da kommt ein Samariter, der auf der Reise ist, an dieser Stelle vorbei. (Von ihm hätte man annehmen können, dass er vorbeigeht – immerhin standen Samaritaner und Juden zu Jesu Zeit in ständigem Konflikt und vermieden wenn möglich, jede Begegnung)
Aber als der Samariter den Mann am Boden sieht, da rührt es sein Herz.
Er geht zu ihm, giesst Öl und Wein auf seine Wunden und verbindet sie ihm, hebt ihn auf sein Reittier und bringt ihn in eine Herberge und pflegt ihn. Am nächsten Tag zieht er zwei Silbergroschen heraus, gibt sie dem Wirt und sagt: „Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir’s bezahlen, wenn ich wiederkomme.
Und Jesus fragte: Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste gewesen dem, der unter die Räuber gefallen war?
Der Mann antwortete: Es ist der, der barmherzig war – also der, der sich im Herzen berühren liess und geholfen hat.
Da sprach Jesus zu ihm: Mache es ebenso – und wirst das Glück finden!
Vorhin hörten wir ja, dass Jesus sagte, die Liebe und der Respekt – vor sich selbst genauso wie vor anderen Menschen – sei das wichtigste im Leben: die Liebe und Respekt gegenüber dem Nächsten mache einen Menschen glücklich.Einer von denen, die Jesus zuhörten, war sich nicht sicher, wie weit Jesus da gehen will. Und er fragte ihn:
Wer ist denn mein Nächster? Wer gehört da alles dazu?
Jesus antwortete: Stell die folgende Situation vor: Ein Mann geht von Jerusalem allein durch das enge Tal durch die Wüste hinab nach Jericho - und wird auf dieser gefährlichen Strasse von Räubern überfallen. Die nehmen ihm alles weg, sogar die Kleider, und verprügeln ihn. Dann machen sie sich aus dem Staub und lassen ihn halbtot liegen.
Nun will es der Zufall, dass ein Priester aus dem Tempel dieselbe Strasse hinabzieht;und als er den Verletzten sieht ... geht er vorüber.
Ebenso kommt ein anderer Mitarbeiter des Tempels des Weges, und als dieser zu der Stelle kommt und den Mann am Boden liegen sieht ... geht er vorüber.
Da kommt ein Samariter, der auf der Reise ist, an dieser Stelle vorbei. (Von ihm hätte man annehmen können, dass er vorbeigeht – immerhin standen Samaritaner und Juden zu Jesu Zeit in ständigem Konflikt und vermieden wenn möglich, jede Begegnung)
Aber als der Samariter den Mann am Boden sieht, da rührt es sein Herz.
Er geht zu ihm, giesst Öl und Wein auf seine Wunden und verbindet sie ihm, hebt ihn auf sein Reittier und bringt ihn in eine Herberge und pflegt ihn. Am nächsten Tag zieht er zwei Silbergroschen heraus, gibt sie dem Wirt und sagt: „Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir’s bezahlen, wenn ich wiederkomme.
Und Jesus fragte: Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste gewesen dem, der unter die Räuber gefallen war?
Der Mann antwortete: Es ist der, der barmherzig war – also der, der sich im Herzen berühren liess und geholfen hat.
Da sprach Jesus zu ihm: Mache es ebenso – und wirst das Glück finden!
Jorge
und Amanda
Hoy
vamos hablar sobre el servicio partiendo de la parábola del buen samaritano.
Ich möchte mit Euch über dieses Gleichnis vom Barmherzigen
Samaritaner nachdenken.
Un servicio
diaconal responsable tendrá objetivos a corto y largo plazo.
Ein verantwortungsvolles soziales Handeln hat immer kurzfristige
und langfristige Ziele.
La parábola
del Buen Samaritano lo ilustra claramente cuando describe los distintos pasos
de su acción.
In der Art wie der Samaritaner handelt, sind diese kurzfristigen
und längerfristige Ziele in aufeinanderfolgenden Schritten abgebildet.
El primero consistió en acercarse al hombre que estaba gravemente herido en el camino.
Der erste Schritt besteht darin, dass sich der Samaritaner nähert, dass er sich also auf den
anderen zubewegt.
¿Que expresa
este paso? La solidaridad y la superación del miedo y la apatía que pueden provocar
el sufrimiento de otras personas.
Was bringt dieser “Schritt auf den anderen zu” zum Ausdruck?
Solidarität. Die Überwindung von Angst und Vorurteilen. Die Überwindung von
Ohnmacht und Resignation oder Bequemlichkeit. Kurz, die Überwindung all dessen,
was Leiden verursacht und verlängert.
Acercarse
es también necesario para ver lo que ha
ocurrido y saber lo que se necesita.
Sich nähern ist der notwendige erste Schritt: Um herauszufinden, in was für einer Situation sich ein Mensch wirklich befindet,
was ein Mensch für ein Bedürfnis hat und was er braucht, dazu muss
man sich begegnen: Zuhören. Hinhören.
Nachfragen. Man kann sich nicht von Ferne überlegen, wie man helfen kann.
En el
segundo paso se responde a la necesidad
urgente que provoca el sufrimiento
¿que utilizamos? los recursos existentes,
en este caso, vendas, aceite y vino a
fin de comenzar el proceso de sanación.
Dann geschieht das, was wir Soforthilfe oder Nothilfe nennen. Das
Dringendste hat Vorrang. Und zwar macht der Samaritaner nicht zuerst ein grosses Konzept,
sondern er benutzt, was er selbst vor Ort hat: hier also das, was er selbst beseitzt
wie Öl, Wein, Leintücher.
El
tercer paso tiene que ver con la
rehabilitación y la vuelta a la vida normal, preparando el apoyo continuo
si fuera necesario.
In einem dritten Schritt stellt er sicher, dass diese Soforthilfe
nicht ins Leere geht, sondern dass es eine Fortsetzung gibt, die den
Bedürftigen langsam zu einem normalen Leben zurückführt.
¿Adónde
fue el samaritano después de haber dejado a la víctima en el mesón?».
Hier hört die Geschichte auf. Aber die spannende Frage wäre: Wohin
könnte der Samaritaner gegangen sein, wenn er will, dass sein soziales Handeln
auch langfristig Sinn macht?
Se
propuso una respuesta interesante: «Fue a la oficina del alcalde de Jericó e
informó de la situación exigiendo medidas contra la violencia y para la
protección de las víctimas».
Ich mache Ihnen eine Vorschlag, der mir gefallen würde:
Der Samaritaner ging zum Bürgermeister oder zum Gemeinderat der
Stadt Jericho und machen ihm einen Vorschlag, wie man die Strasse nach Jericho
sicherer machen könnte, wie man die Opfer besser schütze könnte und wie man
verhindern könnte, dass Menschen zu Tätern werden.
Por supuesto,
es pura imaginación, pero señala otro paso más de la sensibilización que pone
de manifiesto la estrecha relación que existe entre la compasión, la justicia,
y la necesidad de mantener unidos los diferentes objetivos de la acción de
servicio diaconal.
Es ist natürlich nur eine Phantasie. Aber es scheint mir ein logischen Weg: vom Berührtwerden im Herzen
und dem Mitleid haben bis hin zu einem grundsätzlichen Einsatz für gerechte
Strukturen, damit ein solches Leiden erst gar nicht mehr entsteht.
Así
pues, incluso cuando la labor de servicio diaconal diaconal adopta la forma de
acción inmediata para aliviar el sufrimiento humano, lo cual seguirá siendo
siempre una prioridad, se debe prestar la debida atención al contexto más
amplio del sufrimiento y a sus causas fundamentales.
Daher denke ich, dass zwar die soziale Soforthife immer zuerst
kommt, aber dass man dabei nicht stehen bleiben kann. Irgendwann, wenn die
grösste Not behoben ist, wird es Zeit den Kontext einer Situation zu sehen und
zu verstehen, um dann an die Ursachen zu gehen.
Esa
atención a las consecuencias a largo plazo relacionadas con las causas se ha de
tener en cuenta desde el principio en la forma en que se lleve a cabo el
servicio diaconal.
Dieses langfristige soziale Handeln, dass sowohl die Ursachen von
Anfang an anpackt und bis zum Ende denkt – an eine Veränderung in eine Zukunft hinein-,
ist auch Aufgabe der Kirche. Diese Langfristigkeit – die Nachhaltigkeit eines sozialen Einsatzes
– sollte ein Kennzeichen des kirchlichen sozialen Handelns sein. Insofern kann man sagen, ist ein soziales Handeln der Kirche auch
sozialkritisch und politisch. Weil sie eben nicht nur verarzten sollte, sondern
Krankheiten vermeiden helfen sollte.
Y se
debería reflejar desde el primer momento cuando se formulan los objetivos de la
labor de servicio diaconal.
Und wenn die Kirche ein diakonisches oder soziales Projekt plant,
sollten diese grundsätzlichen und langfristigen Ziele von Anfang an immer
leitend sein:
Algunos
de los elementos más importantes son:
Ich fasse die wichtigen sozialen Aufgaben der Kriche zusammen:
1. afirmar
y defender la dignidad de las personas;
Die Würde des Menschen hochhalten und verteidigen
2. alentar
y promover los derechos de las personas;
Die Menschenrechte fördern.
3. poner
en marcha procesos de empoderamiento de las personas;
Prozesse in Gang setzen, die Menschen ermächtigen und selbständig
machen.
4. crear
espacio para dar a las personas acceso a los derechos, la participación y la responsabilidad
en la sociedad (construir ciudadanía);
Raum für Beteiligung schaffen. Menschen sollten das Recht und den
Zugang erhalten, mitzudenken und mitzubestimmen. Alle sollten die Möglichkeit
haben, Verantwortung übernehmen zu dürfen.
5. colocar
los pilares para la transformación social.
Eine Basis schaffen. Tragende Säulen errichten, auf denen
Veränderungen möglich sind. So verstehe ich “politische Mitwirkung der Kirche”: Grundlagen schaffen, das Fundament errichten helfen, auf dem die
freie Mitbestimmung aller möglich ist.
Cuando
se dan esos elementos, hay una buena razón para esperar que la labor diaconal
pueda contribuir a un cambio importante, no solo en la vida de las personas
sino también en la iglesia y en la sociedad.
Wenn wir als Kirche diese fünf Punkt im Blick behalten, dann haben
wir Grund zu der Hoffnung, dass die kirchliche soziale Arbeit einen positiven Beitrag
leisten kann zu den wichtigen und notwendigen Veränderung in unserer Welt. Positive Veränderungen für einzelne Menschen. Positive Veränderungen für das Selbstbild der Kirche und was sie als
ihre Aufgabe ansieht. Und damit positive Veränderungen für ganze Gesellschaft.
Esto
puede corresponder a un concepto que también
se aplica al desarrollo: un proceso de transformación de la condición
humana que promueve la justicia, la paz y la integridad de la creación.
Positive Veränderung heisst für mich: Einen Prozess in Gang setzen, der die Einstellung von uns Menschen
zum Leben und zum Nächsten verändert – und auf diese Weise zu mehr Gerechtgkeit
führt, zu mehr Frieden und zu einer Bewahrung der Schöpfung.
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