Dienstag, 23. Januar 2018

See you soon! Abschiedsbild


Rückblick
Aus einem Interview von Beatrice mit Jorge

Jorge, was war eigentlich das Ziel deines Aufenthaltes in der Schweiz?
Wichtig war und ist der Kontakt, der Austausch zwischen uns Jungen in Kuba und euch hier. Ihr sollt wissen, was das Projekt bei uns auslöst, wie wichtig es für uns ist. Der Aufenthalt war für mich aber auch wichtig, um eure Kultur besser kennenzulernen und zu verstehen. Dies verbessert unsere Zusammenarbeit. Schliesslich ging es auch darum, ganz konkret den Besuch im Februar 2018 zu planen, jemand möchte z.B. die kubanische Küche kennenlernen, und wir möchten unsere Arbeit auch für diejenigen einsetzen, die von «Irma» schwer getroffen wurden.

 
Wurde denn San Nicolás auch vom Hurrikan «Irma» verwüstet?
Nein, wir hatten Glück. Aber ich habe mit anderen Jugendlichen meiner Gemeinde ein Projekt lanciert, um Menschen in den betroffenen Gegenden in Zentralkuba zu helfen. Die Kirchen in Kuba übernehmen in solchen Situationen eine wichtige Rolle bei der Nothilfe.

 
Wie sieht dein Programm hier aus?
Ich hatte das Glück, dass ich Einzelstunden nehmen konnte, um mein Englisch zu verbessern. Das hilft mir für weitere Projekte und natürlich ganz allgemein. Ausserdem war ich hier an vielen Aktivitäten mit Jugendlichen und Kindern beteiligt; es ist toll zu sehen, wie man sich über die Sprachgrenzen hinweg z.B. dank der Musik verstehen kann.
Nebst Solothurn war ich auch für drei Wochen in Lausanne, wo ich mich mit den Leuten vom DM échange et mission traf. Diese Kontakte sind sehr wertvoll und spannend für uns. Wir versuchen, auch andere Kirchgemeinden in Kuba und in der Schweiz für ähnliche Projekte zu gewinnen.


Was bedeutet denn das «Together»-Projekt für euch in Kuba?
Es hat wirklich viel ausgelöst. Es ist uns sehr bewusst geworden, dass wir Jugendlichen selbst etwas bewirken können. Wir helfen das ganze Jahr den Ärmsten in unserer Gemeinde, und diese Solidarität bereichert uns alle. Und wir wissen, dass hier in der Schweiz junge Leute an derselben Idee arbeiten wie wir. Ich bin überzeugt, dass beide Seiten gleichermassen davon profitieren. Denn wir bekommen nicht nur etwas von euch, wir haben auch viel zu geben. Ehemalige TeilnehmerInnen aus der Schweiz haben mir bestätigt, dass sie der Aufenthalt nachhaltig geprägt hat, dass sie viel für ihr Leben mitgenommen haben.


Wo siehst du die grössten Unterschiede zwischen der Schweiz und Kuba?
Nun ja, ihr Schweizer seid sehr diszipliniert, sehr pflichtbewusst, was ich durchaus positiv finde. Aber manchmal fehlt euch etwas die Spontanität. Ihr habt alles und steht dabei eurem Glück manchmal selber im Weg. In Kuba versuchen die Menschen mit dem wenigen, das sie haben, glücklich zu sein.



 




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