Donnerstag, 25. Januar 2018

Auch in San Nicolas laufen die Vorbereitungen

Erster Augenschein:
Die ersten Häuser, die wir renovieren werden, sind in Playa Caimito, einem Fischerdorf am Meer, am südlichen Ufer der Insel, 30 Minuten bis 1 Stunde südlich von San Nicolas (je nach Strassenzustand). Auf dem Weg passiert man eine Zuckerfabrik, Felder ...

und dann ist man hier:
Mit herzlichen Grüssen vom Recogniszieren am 24. Januar, Jorge und Jordan

Dienstag, 23. Januar 2018

Planen, Sammeln, Packen, Aussortieren









So vertieft? Bitte lächeln!


Wir sind die Crew von Morgen!

Am 2. Februar macht sich die nächste Gruppe aus Solothurn auf den Weg nach San Nicolas in Kuba für ein gemeinsames Sozialprojekt mit ihrer Partnerschaftsgruppe in San Nicolas. 
Und das sind die Akteurinnen und der Akteur, die sich zur Zeit darauf vorbereiten. We proudly present:

Zehn Frauen und ein Mann in Aufbruchsstimmung



Ladies first:

Aline

Ich war schon einmal in San Nicolas mit dabei, im Februar 2016. Für mich war diese Reise nach Kuba eine sehr schöne und spannende Erfahrung.

Die Herzlichkeit der Menschen in San Nicolas, mit der sie uns empfangen und begleitet haben, ging mir sehr nahe. Deshalb möchte ich in diesem Februar nochmals mitkommen und mit den Jugendlichen vor Ort in kleinen Schritten Wertvolles für die Menschen des Dorfes erreichen.

Die Lebensbedingungen der Menschen in San Nicolas sind sehr bescheiden. Mich hat beeindruckt, wie sie mit ihrer Lebensfreude und ihrem Willen etwas verändern wollen. Ich bewundere diesen Willen.

Als ich die Dörfer in Kuba sah, merkte ich sofort, dass es an Baumaterialien fehlt. Ich denke nicht, dass ich an ihrer Stelle alleine die Energie hätte, bei diesen Aussichten ein solches Sozialprojekt durch zu ziehen. Deshalb möchte ich solidarisch diesen Willen und die Stärke der Jugendlichen vor Ort mittragen.


Carole
Schon seit meiner Konfirmation sagt mir das Kubaprojekt sehr zu und ich wollte gerne Teil davon sein, um den interkulturellen Dialog, welcher das Projekt ermöglicht, zu fördern und selber mitzuerleben. Unser Projekt bietet die Chance, neue Menschen kennen zu lernen und einen Einblick in ihr Leben in Kuba zu erlangen. Ich schätze es sehr, dass es sich um eine Zusammenarbeit handelt und von beiden Seiten ein Austausch erwünscht ist. Hoffentlich können wir mit unserer Arbeit etwas bewirken und Hilfe leisten, welche auch beständig ist. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit und den Kontakt mit den Kubanerinnen und Kubanern.
 
Nina Numero Uno

Wir alle können viel von anderen Kulturen und Völkern lernen. Deshalb finde ich es wichtig, dass man schon früh in den Kontakt mit der Welt tritt. Ich kann es kaum erwarten, die Unbeschwertheit und den Lebensrhythmus der Kubanerinnen und Kubaner mitzuerleben. Dabei ist mir der soziale Aspekt ebenso wichtig wie der Austausch mit den Menschen dort. Denn gemeinsam können wir viel mehr erreichen und diese zwei Wochen hoffentlich unvergesslich machen.
Nina Numero Dos

Als ich 14 Jahre alt war, habe ich Jorge hier in Solothurn getroffen: ein Kubaner auf Besuch aus unserer Partnerschaftsgemeinde. Er hat uns von seinem Leben und Zuhause erzählt, etwas das mich nie ganz losgelassen hat. Ich hatte in den vergangenen Jahren die Möglichkeit, die Welt ausserhalb der Schweiz etwas kennenzulernen, wo nicht alles so selbstverständlich ist wie hier. Mit meiner Reise nach Kuba möchte ich nun vertieft an diese Erfahrungen anknüpfen. Jorge hat mich damals fasziniert, wie er voller Lebensfreude und Stolz von einem Ort erzählt hat an dem das Leben so schwierig sein kann. Ich glaube daran, dass wir, die Together‘-Gruppe, die Möglichkeit haben, für diese Menschen einen Unterschied zu machen, sei es mit einem Fussball, einer neuen Matratze, einem renovierten Haus oder nur mit einem Lachen. 

Nina Numero Tres
Ich arbeite auf der Verwaltung der Reformierten Kirchgemeinde Solothurn als Layouterin. Über diese Arbeit - Flyer und Artikel - kam ich im vergangenen Jahr in Kontakt mit der Gruppe "Together". Ihr Engagement und die Motivation, konkret einander zu helfen und dabei den interkulturellen Austausch zwischen jungen Menschen zweier Nationen zu fördern, die so komplett verschieden sind, faszinierte mich. So kommt es, dass ich dieses Jahr mit nach Kuba reisen darf und dieses Erlebnis hautnah erlfahren kann. Ich freue mich schn riesig auf die Erlebnisse und Abenteuer, die auf mich warten und die wir gemeinsam erleben werden dürfen.  Hasta pronto :-)


Lea

Die lateinamerikanischen Länder haben es mir schon seit längerem angetan: Die Unkompliziertheit, die Lebensfreude – eine andere Art des Geniessens. Die Kubaner und Kubanerinnen wiederspiegeln für mich diese Mentalität, und ich freue mich einen Teil dieses kulturellen Austausches zu sein. Zudem können wir etwas Gutes tun und den Bewohner beim Aufbau einiger ihrer Häuser helfen. Ich bin gespannt auf viele neue Freundschaften und Lebenserfahrungen. Hasta luego, Kuba!

Nora

Ich wollte schon immer eine neue Sprache lernen, doch leider fehlte mir dafür die Motivation. Die Möglichkeit, nach Kuba zu reisen, ist mehr als genug Motivation, Spanisch dafür zu lernen. Denn so habe zugleich die Möglichkeit eine neue Welt und Kultur hautnah zu erleben, und sicher erst noch echter denn als Touristin. Diese Chance – und vor allem neue Freundschaften schliessen zu können – begeistern mich.
Amanda

Ich freue mich die kubanische Kultur hautnah kennen zu lernen. Dazu gehört für mich nicht nur das Land an sich, sondern vor allem die Menschen dort. Zudem bin ich dankbar für die Chance, anderen Menschen helfen zu können, die nicht dieselben Mittel haben wie wir.

Auf die Teamarbeit unserer Gruppe zusammen mit den Einheimischen freue ich mich genau so sehr wie auf die Gespräche und Diskussionen, die uns erwarten. Nicht zuletzt ist es mir wichtig, neue Erfahrungen zu sammeln, um mein Denken und Handeln beständig weiterentwickeln zu können.





Jessica

Ich bin gerne Teil eines Projekts, welches den interkulturellen Austausch fördert. Der Austausch mit den Jugendlichen in San Nicolas bietet die Möglichkeit, die Kubanische Kultur von einer ganz bestimmten Seite kennen und zu verstehen zu lernen. Zudem finde ich es toll und sinnvoll, gleichzeitig einen sozialen Beitrag leisten zu können, indem wir gemeinsam mit den Einheimischen vor Ort Häuser renovieren und helfen, wo es etwas zu helfen gibt.

Ich freue mich, die Lebensweise, wie sie die Kubaner pflegen, hautnah miterleben zu dürfen. Und zu Letzt, mich von den kubanischen Rhythmen mitreißen zu lassen!



Philippe

Was für ein Glück, dass niemand mich mit einer Nina verwechseln wird J

Ich war 2016 schon mal in San Nicolas und habe die Jugendlichen dort kennen und mögen gelernt. Was mich schon beim ersten Mal motiviert hat, ist etwas zu tun für Menschen, die weniger Glück hatten als ich. Und diesmal freue ich mich natürlich auch wahnsinnig, die herzlichen Leute wiederzusehen!

 
Alexandra Flury-Schölch, Pfarrerin in der Reformierten Kirchgemeiden Solothurn

Für mich ist es der siebte Besuch in San Nicolas. Das Dorf ist schon ein Stück Heimat geworden für mich. Trotzdem ist es immer wieder anders, weil immer wieder neue junge Menschen von hier wie dort teilnehmen. Ich bin gespannt …

Ich habe in den vergangenen neun Jahren eine Entwicklung und Weiterentwicklung des Projektes mitverfolgt. Man wächst mit den Erfahrungen. Dazu gehörten nicht nur schöne und angenehme. Doch auch aus Reibungen lernt man. Es war sinnvoll, die Partnerschaft nun nochmals zu verlängern, denn ich sehe, wie der Prozess zu einer Vertiefung und zu einer Ausweitung geführt hat, zu Reflexion und eigenständigen Schritten der Jugendlichen. Es ist wunderbar, wie Erfahrungen und Know-how weitergegeben werden, auch von eine Generation Jugendlicher zu den nächsten Jugendlichem. Es ist eine Freude, Coach dieses Together-Teams zu sein!

Weihnachtsgrüsse aus San Nicolas

Jorge ist in San Nicolas schon wieder aktiv: Krippenspiel proben, Weihnachtslieder einstudieren, als einer der Drei Weisen unterwegs sein ...und natürlich Mailänderli nach Solothurner Rezept backen!



Die Dorfkirche von San Nicolas in weihnachtlichem Glanz



Jorge mit Raiza und Uba

Richard, Yesdel, noch unbekannt, Jordan, Jorge

See you soon! Abschiedsbild


Rückblick
Aus einem Interview von Beatrice mit Jorge

Jorge, was war eigentlich das Ziel deines Aufenthaltes in der Schweiz?
Wichtig war und ist der Kontakt, der Austausch zwischen uns Jungen in Kuba und euch hier. Ihr sollt wissen, was das Projekt bei uns auslöst, wie wichtig es für uns ist. Der Aufenthalt war für mich aber auch wichtig, um eure Kultur besser kennenzulernen und zu verstehen. Dies verbessert unsere Zusammenarbeit. Schliesslich ging es auch darum, ganz konkret den Besuch im Februar 2018 zu planen, jemand möchte z.B. die kubanische Küche kennenlernen, und wir möchten unsere Arbeit auch für diejenigen einsetzen, die von «Irma» schwer getroffen wurden.

 
Wurde denn San Nicolás auch vom Hurrikan «Irma» verwüstet?
Nein, wir hatten Glück. Aber ich habe mit anderen Jugendlichen meiner Gemeinde ein Projekt lanciert, um Menschen in den betroffenen Gegenden in Zentralkuba zu helfen. Die Kirchen in Kuba übernehmen in solchen Situationen eine wichtige Rolle bei der Nothilfe.

 
Wie sieht dein Programm hier aus?
Ich hatte das Glück, dass ich Einzelstunden nehmen konnte, um mein Englisch zu verbessern. Das hilft mir für weitere Projekte und natürlich ganz allgemein. Ausserdem war ich hier an vielen Aktivitäten mit Jugendlichen und Kindern beteiligt; es ist toll zu sehen, wie man sich über die Sprachgrenzen hinweg z.B. dank der Musik verstehen kann.
Nebst Solothurn war ich auch für drei Wochen in Lausanne, wo ich mich mit den Leuten vom DM échange et mission traf. Diese Kontakte sind sehr wertvoll und spannend für uns. Wir versuchen, auch andere Kirchgemeinden in Kuba und in der Schweiz für ähnliche Projekte zu gewinnen.


Was bedeutet denn das «Together»-Projekt für euch in Kuba?
Es hat wirklich viel ausgelöst. Es ist uns sehr bewusst geworden, dass wir Jugendlichen selbst etwas bewirken können. Wir helfen das ganze Jahr den Ärmsten in unserer Gemeinde, und diese Solidarität bereichert uns alle. Und wir wissen, dass hier in der Schweiz junge Leute an derselben Idee arbeiten wie wir. Ich bin überzeugt, dass beide Seiten gleichermassen davon profitieren. Denn wir bekommen nicht nur etwas von euch, wir haben auch viel zu geben. Ehemalige TeilnehmerInnen aus der Schweiz haben mir bestätigt, dass sie der Aufenthalt nachhaltig geprägt hat, dass sie viel für ihr Leben mitgenommen haben.


Wo siehst du die grössten Unterschiede zwischen der Schweiz und Kuba?
Nun ja, ihr Schweizer seid sehr diszipliniert, sehr pflichtbewusst, was ich durchaus positiv finde. Aber manchmal fehlt euch etwas die Spontanität. Ihr habt alles und steht dabei eurem Glück manchmal selber im Weg. In Kuba versuchen die Menschen mit dem wenigen, das sie haben, glücklich zu sein.



 




Ins Wasser fällt ein Stein



Die intentive Diskussion führte zu Theaterszenen, die wie zwei Mal - je ein bisschen anders - am 1. und 3. Advent in Lommiswil und in Bellach im Gottesdienst zur Aufführung brachten. Hier ein paar Einblicke in die Vorbereitung. 
Und wer Lust hat, den Einhalt zu kennen, findet unten die kürzere Variante der beiden Theaterszenen. 
Thema: Warten und Erwarten, oder: "Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich, still und leise. Und ist er noch so klein, er zieht doch weite Kreise."

Die Inhalte und die Aufführungen wurden realisiert von: Amanda, Lea, Jessica, Aline, Mathias, Sabine, Nina, Beatrice, Jorge



















Szene am Kuchenstand

Lea 
So jetzt isch aues ufbaut für üsen Advents-Märitstand. Jetzt müesse mr numme uf d’Lüt warte.
Amanda

Ja, genau, warte ... und erwarte ... Ig erwarte hüt am Morge ganz vieli interessierti Lüt!
Lea

Isch das en Aspielig uf das Gspröch am Kuechestand letzscht Wuche, wo öpper üs gfraget het, warum mir im Togetherprojekt mitmachet? 
Was mir üs dervo erwartet? – Was mir üs erhoffet?
Amanda

Ja, genau. Der wo gsait het: Die Antwort „öppis byträge zu re bessere Welt ... überzügi ihn ned. Er würd gern meh vo üs ghöre aus „öppis Guets tue“ ... oder Schlagwörter wie „Solidarität“, „interkultureller Ustusch“ ... Er erwarti en ehrlichi Antwort ...

Mir isch das Gspröch no lang nache. Ig glaub, vieli, wo ghöre, dass mir e Partnerschaft mit Kuba hei, denket, mir erhoffet üs eifach zwei cooli Wuche Ferie i de Karibik. Derby isch das Dorf in Kuba, wo mir herre göh, ziemle wyt weg vom Palmestrand.
Mir sy ja in San Nicolás quasi i de Pampa.

Lea

Allerdings. Wer Palme u Strand erwartet, wird uf jede Fall i sine Erwartige enttüscht....

Öpper angers het zwar gsait, dass glaubi er scho, dass mir öppis sozials mache und es guet meine ... aber er zwiefle, ob sich üseri Hoffnige und Erwartige erfülle. Vor allem zwiefle er, ob sich die Hoffnige und Erwartige vo de Jugendliche in Kuba erfüllet.
Amanda

Über das han ig au lang nachedenkt: Warum ig das mache und was ig mir vo dem erwarte, dass ig mir am früche Morge im Winter hier am Kuechstand Finger u Füess abfrüre. ... Wie isch das eigetnlich für Dich, Lea. Du gosch ja im Februar au zum 1. Mal mit uf Kuba: Was erwartesch Du Dir vo dere Reis? Warum machsch Du mit?

Lea

Ig bi Together derby, wyl vor drü Jahr – wo ig selber no im Konfunterricht bi gsy – de Jorge us San Nicolas in Kuba bi üs in Solothurn im Konf uf Bsuech isch gsy.

Das het mich beeidruckt: Was er vo sich und vo sim Land verzellt het. Klar, das möcht ig selber gseh und erlebe. Aber das, wo mich am meischte berührt het, isch:
Wie unkompliziert das isch gsy sich mit Sich-verständige. Das han ig so ned erwartet!
Mir hei zämme i de Chinderchille gholfe, d’Nina, ig und de Jorge. Ig ha denn no nig guet Spanisch chönne, und d’Nina gar ned. Und de Jorge chei Englisch.

Mir hei so Blueme us Papier mit de Chind baschtlet. Und das het funktioniert – mit Händ und Füess und viel Humor. Das het mir zeigt, dass es ned so schwer isch, mit Mönsche us angre Kulturen lehre zämmelebe u zämmeschaffe. Wemmer das würklich wott, denn gohts! Drum han ig mich entschiede, das no besser z’lehre. Ig finge das wichtig. Es gyt ja fängs so viel Kulture u Sprache hier i de Schwyz ...
Amanda

Ja. Das erwarte ... oder besser .. erhoffe ig mir au vo de Reis nach Kuba: Dass ig lerne, mich innez’versetze i Mönsche, wo als Frömdi zu üs id Schwyz chömme.

Ig möchte luege, öb ig mich selber chönnt apasse u integriere. Apasse/integriere, was mir ja immer forderet vo de Usländer bi üs ... das möchte gern erlebe - am eigete Lyb quasi - wie das isch, wie sich das afühlt ... Wenn mir im Februar uf Kuba göh, denn sy mir die, wo aues neu und frömd isch ... Vor dem han ig au Respekt. Mir göh in Kuba ja ned in es Hotel, sondern ufs Dorf. Göh zu de Lüt hei, i ihri Hüser ... Derthie, wie sie in Kuba würklech lebe, ned für e Tourismus ussepützlet.
Lea

Ig erhoffe mir au, dass es trotz de Ungerschiede möglich isch, dass mir zwei Gruppe – die kubanische Gruppe und mir - zu einere Gruppe zämmewachse.

Amanda

Aber zwei Wuche sy kurz??!! Ob die Erwartig ned sicher enttüscht wird?

Lea

Ig hoffe es trotzdem. Und ig hoffe, dass es nach zwei Wuche ned eifach verby isch. Ich hoffe, dass üseri Gruppe au nach em Februar 2018 wyter bestaht, und dass die Fründschafte wo mir gschlosse hei bliebet.

Amanda

Da chunnt d'Aline. Begrüssung

Wie goht’s? Häsch die Kritik vo letschter Wuche verdaut? 
Aline
Kritik?? Aha! Du meinsch die Person bim Kuechstand letzscht Wuche, wo gsait het, sie wür gerne meh ghöre als schöni Wort wie „öppis Guet due, Solidarität und so“. Ig ha das eigentlich no guet gfunde. Mir hei ja scho ganz angeri Kritik übercho für üsers Engagement ... Aber die Person letscht Wuche het sich glaub würklich interessiert, warum mir das machet u was mir für Erwartige und Hoffnige hei. Ig ha da scho nomal ernsthaft drüber nachedenkt.

Amanda

Und? Ergebnis?

Aline

Ig möcht glaub eifach gern verstah, wie sich e schwierigi politischi u wirtschaftlichi Situation uf s’Lebe uswürkt. Wie göh sie in Kuba um mit em ständige Mangel a Material? Oder mit de fehlende Perspektive? - grad für Jugendliche, wo zu Tuusige emigriere. Was erwarte sie vom Lebe? Was bedütet für sie Glück? Was gyt ihne Kraft und Motivation?

Ig ha bim Nachdenke gmerkt, dass das haut scho mini Hoffnig isch, dass ig cha helfe und öpis cha gäh: Sich gmeinsam für öppis Guets engagiere, irgendwie es Zeiche setze us Dankbarkeit– es Zeiche für Solidarität ...
Irgendwie steckt da scho de Wunsch derhinger, dass i cha zeige, dass ig meh bin als numme rich und verwöhnt. Verstöht Ihr, wie ig meine? Dass ig guet bhüetet ufgwachse bin, heisst ja ned, dass ig arrogant und oberflächlich bin. Das Vorurteil tuet weh.
Gnueg Geld macht es Lebe sorgloser. Aber dass es ned Geld isch, wo glücklich u zfriede macht, das weiss ig au. Ig bin uf de Suechi nach dem, was würklich rich und glücklich macht im Lebe. Und irgendwie erhoffe ich mir, dass ig da in Kuba öppis cha lerne. Am meischte erwarte u hoffe ig, dass das für beidi Syte so wird sy: es gegsytigs Gäh und Näh. Für mich isch ebbe das Bsundere a üsem Projekt, dass mir ned „für“ angeri, sondern zämme mit Kubanerinne öppis Soziales machet.

Lea

Du bisch ja scho mal gsy. Hei sich dini Erwartige erfüllt?

Aline

Ich ha eigentlich vorher gar ned so grossi Erwartige cha. Ig bin ehnder positiv überrascht gsy vo vielem in Kuba. Zum Biespiel über ihri grossi Kreativität!

Mir hei ja zämme zwei Hüsli renoviert. Aber eigentlich bruche sie üs ned würklich. Das chöi sie selber – wenn sie das Material derzue hei. Mich het eifach das Spontane, das Improvisierte fasziniert. Mir wo immer genau alles planed und organsiered, denket mir chämtit wyter. Aber wenn de Plan mal ned ufgaht, sie sie üs klar überlege.

Die Energie, wo sie trotz allne Schwierigkeite hei! Und die Energie, wo mir zämme hei ufbaut: D’Stärkene vo beidne Kulture zämmegnoh.
Lea

Aber ... isch denn die Energie ned wieder verpufft nach denen zwei Wuche?

Aline

Entscheiden isch die Energie, wo jede selber mit hei ninnt. Ig bin überzügt, dass niemed nach dem Projekt no genau glichlig denkt und empfindet. Es wird durch das Zwei-Wuche-Erlebnis öppis agstosse, wo erscht mit de Zyt sini Dynamik entfaltet.

Ig zum Biepsiel gseh jetzt vieles angersch, was das Thema Immigrante und Flüchtling betrifft. Und so gyt jede irgendwo en Impuls, wo n’er empfange het, irgendwie wyter. Es isch, wie wemmer en Kieselstrein in en Teich innewirft. Das gyt Welle.
Die Erfahrige, wo mr i denen zwei Wuche gmeinsam hei macht, die löset öppis us. Dervo bin ig überzügt. Was genau, wüsset mir hüfig erscht hinterher. Drum denke ich, isch es vielliecht besser, mr macht sich im Vornherein gar ned allzu grossi Vorstellige und Erwartige – und loht sich auf das y was chunnt.
S’Zruckcho isch ünrigens viel schwierigier gsy aus es Goh.

Vielliecht wyl mr insgeheim meh Erwartige het gegenüber dem, wo mr kennt – oder meint z’kenne. Oder wyl diheime im vermeintlich Vertraute plötzlich vieles angersch isch. Aber numme wyl mr sich selber veränderet het. Was mich veränderet het, das han ig aber - wie gsait -erscht diheime realisiert, im Alltag.
Amanda

Und was isch das zum Biespiel gsy?

Aline

Die Einfachheit, die Zufriedenheit u Fröhlichkeit, mit dere d’Cubanos durch’s Läbe göh, hei mich beeidruckt. Immer no – au 2 Jahr spöter - wird mir i vielne Situatione im Alltag bewusst, wie guet üs die Eigenschafte würdet tue. Das Bewusstsy isch mir bliebe. Es isch schön mitz’verfolge wie sich die Partnerschaft wyterentwicklet - ebbe die Kreis im Wasser, wo de chly Stei uslöst. Üseri gmeinsame Aktione in Kuba hei ja Astoss gäh für eigenständigi Aktione in Kuba, ohni üs. Zum Biespiel jetzt nach em Hurrikan Irma hei sie ja eifach zämmegleit, was sie selber im Huus hei gha: Seife, Kleider, Esse ... und sy mit Autostopp nach Zentralcuba. Au i ihne het sich öppis veränderet: zum Biespiel meh Bewusstsy für das, was i ihrne Händ liegt u möglich isch, au wenn im System nüt vorwärts goht. I ha vorher gsait: es sigi vielliecht besser, keini Erwartige z’ha ... Aber Hffnige hei mir ja. Und gmeinsam Hoffnig ha isch irgendwie angersch als Erwartige ha. Offener, wyter. Es isch ermuetigend zgseh, wie Hoffnig i üserer Welt Kreise zeiht und grösse wird.


Montag, 22. Januar 2018

Was machen wir - und warum? Diskussion mit Jorge


Im November nahmen wir unsere Partnerschaft gemeinsam kritisch unter die Lupe: Wo stehen wir? Und wie soll es weiter gehen? Ist die Kritik berechtigt, die in den letzten Wochen an uns herangetragen wurde?

Eine lebendige Diskussion. Gesten und Mimik sagen manchmal mehr als Worte: 

Werde Teil des Wandels!
Die Herausforderungen an die Menschheit in der nahen Zukunft sind gross. Unter dem Begriff „Transition“ ist in den letzten zehn Jahren eine Bewegung entstanden, unter deren Dach ganz verschiedene Menschen unterwegs sind: lokale Gruppen, transnationale Netzwerke, WissenschaftlerInnen. 

Die weihnachtlichen Lichterketten in der Stadt sind herzerwärmend, schön ist der Lichterglanz. Aber in der Realität sieht sich die Menschheit konfrontiert mit der Klimaerwärmung, ökologischen Krisen und vielen Menschen auf der Flucht.

Man könnte den Mut verlieren. Nicht so Christian Arnsperger, Wirtschaftsprofessor an der Universität Lausanne. Er glaubt langfristig an lichtvolle Zeiten. 
Mit seinem Buch «Das Zeitalter der Transition» wirbt er für einen Wandel hin zu einer nachhaltigen und solidarischen Lebensweise. «Transition» steht für eine Initiative, die 2006 vom britischen Umweltaktivisten Rob Hopkins lanciert wurde. 
Die Bewegung Transition setzt - als Voraussetzung für die Lösung globaler Krisen -, dass einzelne Menschen bereit sind zu einem inneren Wandel.
In den Kirchen ist diese Bewegung positiv aufgenommen worden. Nicht zufällig wird die kommende Fastenzeit unter dem Motto stehen: „Werde Teil des Wandels!“ Aus christlicher Sicht bedeutet „Transition“ den Worten der Bergpredigt zu glauben: „Ihr seid das Licht der Welt!“ Weihnachten ist im Januar nicht vorbei, weil die schönsten und hellsten Lichter wir selbst sind.


Sich wandeln und Wandel bewirken
Zu dieser Erkenntnis gelangten auch wir mit unserem Gast Jorge Acosta Vilarrubia aus der Reformierten Kirchgemeinde San Nicolás, als wir die ersten sieben Jahre unseres gemeinsamen Projektes in Kuba auswerteten. Neue Ziele wurden festgelegt. Nicht mehr die materielle Hilfe und das Renovieren von Häusern stehen für beide Seiten im Vordergrund. Obwohl Jorge vehement betonte, dass ein geflicktes Dach für die Person, die im Trockenen schlafen kann, durchaus eine grosse Veränderung bedeutet. In den Vordergrund gerückt ist die Philosophie, die hinter dem Projekt steht und die den Horizont der jungen Menschen in beiden Ländern nachhaltig verändert hat. 
 
Nach Hurrikan Irma schafften die jungen KubanerInnern aus San Nicolás per Autostopp Lebensmittel aus dem eigenen Haushalt in die schwer betroffenen Gebiete. Sie führen diese Eigeninitiative klar zurück auf den inneren Wandel, den das Together-Projekt ausgelöst hat. Wir in Solothurn wissen ähnliches zu erzählen. Es erstaunt nicht, dass wir den Begriff „Transition“ als oberstes Ziel auf den Flipchart schrieben.

Kreise ziehen durch Anerkennung
Damit die Transitions-Bewegung ihr Potenzial entfalten kann, ist es notwendig, dass jedes Einzelengagement von einem weiteren Kreis an Personen positive Anerkennung und Energie erhält. Denn Wertschätzung bewirkt, dass ein kleiner Wandel Wirkung entfaltet. Begleiten Sie uns darum bitte mit Interesse und Zuspruch! 
Wir wagen den Weg der Transition, um uns innerlich verändern zu lassen. Mit der festen Überzeugung und der staunenden Erfahrung, dass ein kleiner Stein, der ins Wasser fällt, tatsächlich Kreise zieht.

Eure Togethergruppe

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