Mittwoch, 21. Februar 2018

Tag 16 - Da sind wir wieder! Nos vemos: 10. März 2018



Bereit für eine Fortsetzung! 
Soweit alles klappt, zeigen wir einen ersten Kurzfilm am Miteinandertag in der Reformierten Stadtkirche Solothurn. Wir sind auf jeden Fall dort mit einem Stand am Markt der Möglichkeiten. Wir freuen uns, wenn Ihr uns dort besuchen kommt.
Samstag, 10. März, 11.30 Uhr – 16.30 Uhr

Programm unter: 
https://www.reformiert-solothurn.ch/met
 

Dienstag, 20. Februar 2018

Tag 15 - Abschied

 

Letzter Tag:
* nochmal durch das liebgewonnene Dorf spazieren
* noch ein paar Schwarze Böhnchen kaufen
* ein letztes Mal Guyava essen
* letzte persönliche Erinnerungen austauschen
* die letzten unbekannten Haustiere kennen lernen
* aussortieren, was man noch dalassen könnte
* letzte intensive Gespräche auf dem Dach
* ein letztes Mal herumsitzen und warten, bis es weitergeht
* und nachdenken, ob und wie es weiter geht mit dem Projekt: geht es weiter? Ja!


Am Nachmittag: Auswertung des Ganzen.

Sie dauert geschlagene zwei Stunden und es kommen viele sehr positive und auch einige kritische Punkte von beiden Seiten zur Sprache.

Deutlich spürbar und hörbar, obwohl abgebrochen, bevor es vor uns eskaliert: Junge Menschen mit 20 bis 30 wollen erwachsen sein und Verantwortung übernehmen, nicht mehr wie 15jährige geführt und limitiert werden. Was auch bei uns in der Schweiz immer wieder zum Generationenkonflikt führt, hat hier nochmal ganz andere Dimensionen: Keine Perspektive, weil man das Leben nicht selbst in die Hand nehmen darf. Es gibt immer jemanden, der es besser weiss, nicht nur für sich persönlich, sondern für alle Zeiten.

Doch hat nicht jede Generation das Recht, eigene Erfahrungen und auch eigene Fehler machen zu dürfen? Im Wissen, dass es immer andere Möglichkeiten gibt?


Wenn nicht schon zuvor, dann fällt der letzte Groschen an diesem letzten Nachmittag: Bei allem sozialem Engagement ist das ein Hauptsinnpunkt des Projektes: Solidarischer Zuspruch an die Jugend: „Wir glauben an Euch.“


Und sie machen es gut: sie nehmen den letzten Tag in die Hand, wie sie es wollen. Kein Kulturabend, sondern Zeit zum Reden. Es wird ein fröhliches Abschiedsfest trotz allem Schmerz. Que vuelvan pronto! 

 















 














Um 2.00 geht es nach vielen Umarmungen los zum Flughafen. Da alles glatt geht und wir viel zu früh da sind, schläft man wo man kann. Wir sind inzwischen so adaptiert, dass wir das überall und problemlos auf dem Boden können.


Tag 14 - Havanna

Nach einem ruhigen Morgen stiegen die Ersten um 14.00, wie nach schweizerart abgemacht, in den Blauen Bus ein. Schlussendlich fuhren wir mit der cubanischen halben Stunde Verspätung los. In Havanna besuchten wir das Kunstmuseum. Die ausgestellten Künstler sind alles Kubaner. 
Nach einem Spaziergang durch die calle obispo (Einkaufsmeile) trafen wir uns an der plaza vieja. Von dort aus trennten wir uns in mehrere Gruppen. Einige blieben im casa cerveza, andere spazierten an den Hafen und einige besuchten eine Kathedrale.
Um 7.00 wollten wir zur Festung la cabaña aufbrechen. Mit Diskussionen und Warten wurde es 7.30. 
Auf der Festung gab es ein Spektakel aus der Zeit der Spanischen Kolonisation. Wir wohnten dem Kanonenschuss, der das Schliessen der Tore ankündete, bei. 
Die Jugendlichen wollten noch zum malecon. Dies scheiterte leider, wie in der kulturverwurzelt, an der Entscheidungsgewalt der Erwachsenen. So fuhren wir durch die Nacht Richtung San Nicolas. 
 
15.02.2018
Aline





Montag, 19. Februar 2018

Tag 13 - Die Welt des Tourismus

 

Mehr oder weniger ausgeschlafen, wurden wir mit vielen Valentinstagglückwünschen von den bereits versammelten Kubanern begrüsst. Nach einem kurzen Frühstück ging es los Richtung Matanzas, wo wir kurz eine Theologiehochschule besichtigten. 
Da Aschemittwoch war, trugen alle Studenten ein Aschekreuz auf der Stirn, ein sonderbarer Anblick.  


 
Anschliessend ging es weiter zur „Cueva de Saturno“. Obwohl es als Touristenattraktion galt, war es überwältigend: Ein See inmitten einer Höhle! Das Wasser war glasklar, sehr erfrischend und rund 22m tief. Das Bad hat sich definitiv gelohnt.
 






Nach einem Mittagessen ohne Reis oder Bohnen fuhren wir im guagua, dem Bus, an den Strand von Varadero. Wie auf einer Postkarte: weisser Sand, Palmen und türkisblaues Meer.  Auch wenn der Ort sehr touristisch ist, genossen wir den Beach Flair und den kleinen Markt mit lokalen Kunstprodukten und Schmuck.
 

Erschöpft von den Eindrücken des Tages, genoss man eine ruhige Fahrt nach Hause und ein Abendessen gekocht von der Pastora persönlich. 
Ungestört von Licht, dank einem erneuten Stromausfall, begab man sich früh zu Bette.

Amanda und Nina dos


Tag 12 - Pinselstrich und Stromkabel



Ganz kubanisch entschleunigt standen wir heute ohne Wecker und deswegen verspätet auf ...

Nach dem Frühstück starteten wir in den letzten Arbeitstag: drei Häuser standen auf dem Plan. Ursprünglich hatten wir vor, auf einer Finca in den Weiten der Felder zu arbeiten, dies fiel leider ins Wasser, da der Besitzer absagte. Also wurden nur kleinere Arbeiten fällig: 
Wir strichen das Innere des Hauses einer an Brustkrebs erkrankten Frau. 





Wir ersetzen in Eduardos Haus - für Philippe und Aline bereits aus 2016 ein bekanntes Gesicht- zwei Lichtschalter und geschmolzene Steckdosen und erneuerten eine Lampe bei Raoul, für Alexandra ebenfalls seit dem Projekt 2014 bereits bekannt. 
Farbkübel- und Stromkabeltransport auf Velo ohne Bremse :-)
Der Nachmittag stand uns frei. Es wurde Siesta gehalten, Fussball gespielt und Freundschaftsbändchen geknüpft ... 

Eine kleine Gruppe besuchte Jorge bei sich zu Hause. Er wohnt in einem Häuserblock im Parterre; hinterm Haus grenzt ein wunderschöner Garten. Jorge wohnt mit 29 Jahren noch immer bei seiner Mama, weil er sie nicht alleine lassen will. Sie trauert noch um ihre Tochter, welche vor 10 Monaten nach Chile ausgewandert ist. Da sie unerlaubterweise nach Chile gegangen ist, hat sie nun ein 10-jähriges Einreiseverbot für Kuba.   
Am Abend verabredeten wir uns bei Lezcanos Haus, er wohnt bereits alleine im Haus seiner Grossmutter. Diese wohnt wieder bei seinen Eltern, da sie an Krebs erkrankt ist. Für Lezcano hat es in seinem Elternhaus deshalb kein freies Zimmer mehr. Rund um ein grosses Feuer versammelt, richteten wir – heute am 14. Februar - unsere Aufmerksamkeit dem Tag der Freundschaft und Liebe zu. Wir lenkten unsere Gedanken zu unseren Lieben zu Hause, den kubanischen Jugendlichen, welche in den vergangenen Jahren in die USA oder anderswo ins Ausland ausgewandert sind sowie den together-Mitgliedern, welche dieses Mal nicht dabei sein konnten.

Danach wurde das Feuer schlagartig gelöscht und alle gingen nach Hause, weil todmüde von den vergangenen Tagen.

Mittwoch, 14. Februar 2018

Tag 11 - dia del amor y la amistad

Heute war ein Tag zum Ausschlafen. Beim Aufstehen weht uns der frische Duft gewaschener Wäsche entgegen, die auf vielen Leinen kreuz und quer durch den Garten und über den Hof aufgehängt sind und in der Morgensonne wehen. In zwei Stunden wird alles schon trocken sein.

Hinter der Küche hingegen „fischelet“ es. Adrian hat frischen Fisch gebracht – sein Vater ist Fischer in Playa Caimito -, den er nun im Garten auf einer verrosteten Tonne mit Tischplatte ausnimmt für unser Mittagessen.

Wir verbringen den Vormittag damit, geheimnisvoll zwischen den aufgehängten Laken hin und her zu huschen, und Geschenke vorzubereiten für unsere „amigos secretos“. Wir hatten gestern Zettel mit Namen ausgelost; für diese Person sollen wir als Überraschung etwas als Geschenk vorbereiten. Heute Abend wird ein Abend in der Kirchgemeinde angeboten, an dem der Tag Sankt Valentin (vor-)gefeiert wird: der „dia del amor“, der hier als „dia de la amistad“ gefeiert wird: nicht nur Liebespaare schenken sich etwas, sondern auch Freunde und Freundinnen.

Rey – ein 17jähriger Jugendlicher - liest uns vor, was er für eine gute Freundin geschrieben hat. Es beeindruckt und gefällt uns, wie man sich hier gegenseitig so offen sagt, was jemand einem bedeutet. Wir sind angesteckt von den geschäftigen Vorbereitungen: es entstehen Armbändeli, Teller, Zeichnungen, Buchzeichen, Briefe.

Dazwischen bleibt Zeit, durchs Dorf zu spazieren, Tagebuch zu schreiben, Lieder einzustudieren oder einfach zu schlafen.
 

Der Abend droht fast ins Wasser zu fallen wegen Stromausfall, denn die Strassen sind dann ebenfalls dunkel und niemand hat Licht, weder am Auto noch am Velo und da ja alle Strassen ihre Schlaglöcher haben, würde niemand kommen, wenn der Strom länger wegbleibt. Dafür ist das Abendessen sehr romantisch bei Kerzenschein.

Grosser Jubel als nach etwas anderthalb Stunden, die Neonröhren wieder aufflackern.

Der dia del amor y la amistad ist gefülltes Programm im Kirchenhof: alle tragen etwas bei – Lieder, Gedichte, Spiele wie zum Beispiel das Auflösen des Gordischen Knotens.

Auch wir singen drei Schweizer Lieder, sogar zweistimmig. Die knuddeligen Pandabären auf dem Foto mit weissem Gesicht und schwarzem Auge sind tatsächlich fast professionelle Pantomimen in einem schweizerisch-kubanischen Theaterstück, das unter der Leitung von Raiza einstudiert worden war.

Zum Abschluss gibt es ein süsses Dessertbuffet. Und dann werden unsere kleinen Geschenke überreicht wie etwa Armbändchen Halsketten, Papier-Rosen und von uns Schweizern natürlich Schokolade. Jöh ... wie härzlig ... lueg mal ...


Diesen Tag kann man nur mit einem Sternen-guck-Abend auf dem Dach beenden.

 
12.02.2018
 Alexandra und Philippe

Tag 10 - Trinidad

Sonntagmorgen, Santa Clara, wir brechen auf nach... TRINIDAD!

Unser Bus (Die Guagua) führt uns über eine wunderschöne, hüglige und grüne Landschaft, welche von Jorge die kubanischen Alpen genannt werden. Sogar die blaue Guagua hatte teils Schwierigkeiten, den Aufstieg zu bewältigen.
In Trinidad weht ein anderer Wind als in San Nicolas. Die Stadt ist vom Tourismus eingenommen: Souvenir-Shops, vierfach so hohe Preise und internationale Restaurants an jeder Ecke. Auch die makellosen Dächer und Fassaden weisen auf den ansteigenden Tourismus hin. Nicht ohne Grund: Das schöne Städtchen hat viel Charme und ist eingekleidet von unzähligen Farben. Trotzdem war uns der Kontrast zu dem Kuba, das wir bisher gesehen haben, etwas zu wider. Sogar die Kubaner waren entsetzt, dass sie auf Englisch nach ihrer Herkunft gefragt wurden.

Am Abend wurden wir von einem plötzlichen Regenschauer überrascht. Zuerst zu zweit, dann zu dritt, zu viert, bis alle in den Genuss der natürlichen Dusche kamen. Freigesetzte Endorphine tanzten mit den Regentropfen bis in die Nacht.

11.02.18
Jessica, Carole

 

 






Dienstag, 13. Februar 2018

Tag 9 - Ron Cubana & Salsa in Santa Clara

Der Samstagmorgen begann mit Frühstück, Packen und mit dem Verabschieden von Caibarién. Die Fahrt nach Remedios war wie immer aktiv, bewegt und voller cubanischer Energie. Da sich die Jugendgruppen aus San Nicolas und Remedios, aus ihren Lagern schon gut kennen, gab es eine stürmische Begrüssung. Der Pastor Jesús heisste uns herzlich willkommen und erzählte, nach einer kurzen Kennenlernrunde von ihrer Kirche und Projekten. Vor vier Jahren stürzte das Kirchendach ein und jetzt stehen sozusagen nur noch die Mauern. Seither versuchen die Kirchenmitglieder auf legalem Weg das notwendige Baumaterial zu besorgen.

Danac schlenderten wir alle zusammen durch die Gassen und besuchten ein Museum über den Karneval in Remedios. Die Jugendgruppe schenkte uns drei Melonen, die wir wie Babies über unseren ersten Touristenmarkt in Cuba trugen. Schade, dass die Kirche momentan überhaupt nicht die Kapazität hat uns für länger aufzunehmen. Dafür gab es ein Mittagessen und das war riquissimo!

Die Fahrt nach Santa Clara war voller atemberaubender, grüner Landschaft, vereinzelten Häuschen und Tieren, Felden und Wäldern. Die Zeit im Bus geht immer wie im Flug vorbei. Denn die Plätze werden wie Unterwäsche gewechselt, alle reden und erzählen Geschichten, lachen und spielen. Musik läuft manchmal so laut, dass die Stimmbänder gefordert werden und der Bus einem grossen Fest ähnelt und die Haltestange an der Decke zum tanzen gebraucht wird.
Angekommen, waren wir sehr froh um die Bewegung bei einem Kennenlernspiel mit der Gruppe von Santa Clara. Danach zerstreuten sich alle um entweder ein bisschen auszuruhen, sich bei anderen Spielen weiterzubewegen oder Tagebuch zu schreiben. Nach dem Nachtessen gingen wir alle zusammen die Stadt erkunden. Wir tranken Café und Ron Cubana und verbesserten unsere Salsaschritte zu guter Live Musik im Park, an vorderster Front der Pastor mit seiner Frau.

Wieder zurück suchte sich jede und jeder einen Schlafplatz. Wie schon in den letzten Nächten wurden Matrazen geteilt und Betten verschoben. Wir, Lea und Nina Uno, platzierten unsere eroberte Matratze auf dem Balkon und es dauerte keine Minute bis wir Gesellschaft bekamen.

10.02.2018

Lea & Nina Uno




 

Montag, 12. Februar 2018

Tag 8 - erste Renovationen

Aufbruch am frühen Morgen zum ersten renovierungsbedürftigen Haus. Es gehört einer Blinden und einem Bettlegriegen; allerdings erzählten einige Kubaner unserer Gruppe, dass ihr eigenes Zuhause in einem schlimmeren Zustand ist. Der Gedanke der Vetternwirtschaft war in allen Köpfen präsent. Insgesamt 8 Häuser sollten wir "renovieren", besucht haben wir 3; die alle eher kleinere Arbeiten verlangten. Nach diesem nervenaufreibenden und irgendwie doch erfolgreichen Tag, holten wir uns Erfrischung im für den kubanischen Körper kalten Meer (sicher 20 Grad ;-).
In der Nacht durften wir noch den kubanischen "Usgang" erleben. Teil davon sind neben super Musik auch schlechte, sexistische Komiker und aufreizende Musikvideos.
Trotz der Turbulenzen hat der Tag ein aktives und schönes Ende gefunden und der Zusammenhalt der Gruppe ist noch mehr gewachsen.

09.02.18
Amanda & Nora




Tag 7 - Mit dem Partybus nach Caibarién

Nach einem angenehm ruhigen Morgen haben wir in San Nicolas Essen verteilt. Die Bedürftigen waren häufig ältere Gemeindemitglieder, welche eigentlich jeden Sonntag von der Kirche Essen bekommen. Doch damit wir die freudigen Gesichter mal erleben können, sind wir bereits heute losgezogen.
Am Nachmittag haben wir den Partybus beladen und bestiegen, um nach einer 5-stündigen Fahrt in Caibarién anzukommen. Wir sind hier um das Projekt innerhalb Kubas bekannter zu machen und andere Gemeinden dazu aufzufordern ebenfalls aktiv zu werden. Der Pastor hat die gesamte Gruppe enttäuscht, da er das Projekt vollkommen falsch aufgefasst hatte. Hier erlebten wir nochmals eine ganz andere kubanische Mentalität.

08.02.18
Amanda & Nora