Sonntag, 31. Januar 2016

Step 2: Zweite Begegnung. Gegenbesuch im September 2010


Raiza und Richard aus San Nicolas sind für zwei Wochen zu Gast in unserer Kirchgemeinde in Solothurn.

Umgekehrt sollen nun zwei Jugendliche aus Kuba das Leben, die Kultur und die Welt von Jugendlichen in der Schweiz kennen kernen.


In der der Stadtkirche Solothurn findet aus diesem Grund eine interkulturelle Kunstausstellung statt zum Thema "Lebens(t)räume".

Da Richard Torres Martínez Künstler ist, steuert er einige seiner Bilder und Gravuren zur Ausstellung bei. Seine Bilder thematisieren die Träume und die Realität von jungen Menschen in Kuba. 
Andere Bilder sind von Ellen Etter aus Solothurn, die als Europäerin auf Reisen durch Kuba Szenen aus ihrer Sicht festhielt. Joel Equagoo aus Solothurn/Togo ist der dritte Künstler in dieser interkulturellen Kunstbegegnung. 



Die Gravuren von Richard werden stilgerecht an Wäschleinen aufgehängt. Wie die Wäsche über den Dächern von la Habana weht und wie man in einfachen Galerien durchaus auch Kunstwerke kreativ an der Wand befestigt. 

Skizzen von Ellen Etter
Ein buntes Programm mit Filmen, Geschichten, Fotos aus Kuba versuchen Brücken zu schlagen. 
Spanischklassen der Kanti besuchen uns.


Und es wird gespielt: 


Raiza als gelernte Primaschulllehrerin hilft vor allem beim Kinderprogramm in dieser interaktiven Ausstellung.


Die Togethergruppe sorgt für das leibliche Wohl. 

Nach diesen beiden Besuchen in beide Richtungen wird die Partnerschaft zwischen den beiden Jugendgruppen besiegelt. Drei Jahre werden mit Nancy Carrasco - Landesverantwortliche für Kuba beim Département Missionaire (Partnerschaftswerk der Reformierten Kirchen Schweiz) in Lausanne vereinbart. 







Donnerstag, 28. Januar 2016

Step 1: Erste Begegnung in Kuba, Februar 2010

Zwei Jugendliche aus Solothurn, Luca und Magdalena, reisen mit Pfarrerin Alexandra Flury-Schölch nach San Nicolas de Bari auf Kuba, etwa eine Stunde südlich von Habana in der Provinz.



Magdalena und Luca:
Wir verbrachten zwei Wochen in der Reformierten (Presbyterianischen) Kirchgemeinde in San Nicolas de Barí. 
Ziel dieses ersten Besuches war das Kennenlernen: das Land, die Kultur, das Dorf und die Jugendlichen, die eine Partnerschaft suchten.

"Unser Dorf", Hauptstrasse. Foto: afs
Nebenstrasse. Foto: afs

"Unsere Kirche", Foto: afs
Wir überlegten gemeinsam, was wir voneinander lernen und profitieren können, auch was die Jugend und die Jugendarbeit in der Kirche betrifft.
Unser Ziel auf Schweizer Seite war immer, dass wir das, was wir in diesem interkulturellen Projekt lernen, in den interkulturellen Dialog in der Schweiz einbringen können. 

Unsere Hoffnung war es, den interkulturellen Austausch innerhalb unserer Kirchgemeinde in Solothurn zu stärken. 
Dies erachteten wir von Anfang an als essentiell, weil wir hier in der Schweiz täglich mit Menschen aus anderen Kulturen konfrontiert sind und ein gutes Verständnis und Offenheit unabdingbar für ein friedliches Zusammenleben sind.

In den zwei Wochen, die wir in Kuba verbrachten, nahmen wir vor allem am kirchlichen Leben teil und halfen bei verschiedenen Gottesdiensten, Bibelstunden und in der Sonntagsschule tatkräftig mit. 
Der Besuch war ein voller Erfolg und deshalb beschlossen wir, dass es nicht nur bei diesem einen Besuch bleiben sollte, sondern dass wir eine Partnerschaft mit der Kirchgemeinde in San Nicolas de Bari anstreben wollten. 

Chäsfondue à la creative ... Foto afs
San Nicolas ist/ war Zuckerrohranbaugebiet. Fotos afs

Aha, so schmeckt Zuckkerrohr. Foto ai

Nach der Rückkehr, im März 2010, hält Magdalena einen Vortrag über das Projekt am Miteinandertag in der Reformierten Stadtkirche Solothurn über die gesammelten Erfahrungen in Kuba.

Das Interesse an diesem Vortrag war sehr gross und die Rückmeldungen ausschliesslich positiv. 
Dies bekräftigte die beiden, das Projekt und somit das Ziel einer institutionalisierten Partnerschaft mit der Kirchgemeinde in Kuba weiter hartnäckig weiterzuverfolgen.

Samstag, 23. Januar 2016

Wie alles begann ...

In San Nicolas de Bari, einem Dorf mit etwa 17 000 Einwohnern und Einwohnerinnen etwa eine Stunde südlich von La Habana auf Kuba: 
Am Ostermorgen 2009 überraschen Jugendliche der Reformierten/Presbyterianischen Kirchgemeinde die Pfarrerin aus Solothurn, die bei Ihnen zu Gast ist, mit einer Hand voll Briefen.

„Wir wünschen uns eine Partnerschaft mit einer Jugendgruppe in Solothurn. Sie haben einen Vortrag gehalten über Jugendliche in der Schweiz und Fotos von PLUGIN2 gezeigt. Mit denen möchten wir gerne mehr Kontakt. Es kommen immer wieder Gruppen aus dem Ausland zu uns in die Kirche, auch Jugendliche, doch sie bleiben 1 bis 2 Tage und gehen dann wieder. Wir tanzen, spielen Domino, aber tiefer gehen die Gespräche nie. Wir geben Dir diese Briefe mit und wünschen uns, dass Du in der Schweiz eine Jugendgruppe für uns findest, die eine Partnerschaft mit uns möchte.“

Die Pfarrerin blickt verdutzt und auch ein wenig hilflos auf die vielen Briefe. Sie versucht realistisch zu bleiben. Ob das gelingt? Über diese Entfernung? Und bei der Sprachbarriere? Und junge Menschen, die am Planen ihres Berufslebens sind: Können und wollen sie sich über längere Zeit für eine Partnerschaft verpflichten?

„Hoffen kann man immer!“, erhält sie zur Antwort: „Und schliesslich ist heute Ostern.“

Nun gut. Versuchen kann man es. Und so wendet sich besagte Pfarrerin zu Hause in Solothurn an den einzigen ehemaligen Konfirmanden, von dem sie weiss, dass er ein bisschen Spanisch kann.

Luca und Magdalena sind zuerst skeptisch: „Wie sollen wir eine Partnerschaft aufbauen mit Menschen, die wir nicht kennen? In einer Kultur, die wir nicht kennen? 
"... Du müsstest uns halt mal mitnehmen, damit wir das vor Ort entscheiden können ...“

Erst lachen alle drei über diesen Witz. Doch dann wird es still am Tisch. Warum eigentlich nicht?

Man macht sich ans Planen und sucht das Dorf erst mal auf der Landkarte