In San Nicolas de Bari, einem Dorf mit
etwa 17 000 Einwohnern und Einwohnerinnen etwa eine Stunde südlich von La
Habana auf Kuba:
Am Ostermorgen 2009 überraschen Jugendliche der
Reformierten/Presbyterianischen Kirchgemeinde die Pfarrerin aus Solothurn, die
bei Ihnen zu Gast ist, mit einer Hand voll Briefen.
„Wir wünschen uns eine Partnerschaft
mit einer Jugendgruppe in Solothurn. Sie haben einen Vortrag gehalten über
Jugendliche in der Schweiz und Fotos von PLUGIN2 gezeigt. Mit denen möchten wir
gerne mehr Kontakt. Es kommen immer wieder Gruppen aus dem Ausland zu uns in
die Kirche, auch Jugendliche, doch sie bleiben 1 bis 2 Tage und gehen dann
wieder. Wir tanzen, spielen Domino, aber tiefer gehen die Gespräche nie. Wir
geben Dir diese Briefe mit und wünschen uns, dass Du in der Schweiz eine
Jugendgruppe für uns findest, die eine Partnerschaft mit uns möchte.“
Die Pfarrerin blickt verdutzt und auch
ein wenig hilflos auf die vielen Briefe. Sie versucht realistisch zu bleiben.
Ob das gelingt? Über diese Entfernung? Und bei der Sprachbarriere? Und junge
Menschen, die am Planen ihres Berufslebens sind: Können und wollen sie sich über längere Zeit für eine Partnerschaft verpflichten?
„Hoffen kann man immer!“, erhält sie
zur Antwort: „Und schliesslich ist heute Ostern.“
Nun gut. Versuchen kann man es. Und so wendet sich besagte Pfarrerin zu Hause in Solothurn an den einzigen ehemaligen Konfirmanden, von dem sie weiss, dass er ein bisschen Spanisch kann.
Luca und Magdalena sind zuerst skeptisch: „Wie
sollen wir eine Partnerschaft aufbauen mit Menschen, die wir nicht kennen? In
einer Kultur, die wir nicht kennen?
"... Du müsstest uns halt mal mitnehmen,
damit wir das vor Ort entscheiden können ...“
Erst lachen alle drei über diesen Witz.
Doch dann wird es still am Tisch. Warum eigentlich nicht?
Man macht sich ans Planen und sucht das Dorf erst mal auf der Landkarte
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen