Von Nina Uno, Aline y Beatrice für unseren newsletter
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11 Personen, eine Gruppe, 27 Stunden reisen.
Im Gepäck 10
Laptops, 50 Arbeiterhandschuhe und Pinsel, drei Pfannen und ein Spachtel.
Dazu
10kg Schokolade, 7kg Raclettekäse und vakuumierte Butter.
Drei Nächte lang 30 Personen auf 20 Matratzen, hunderte von
Kilometern in einem ausgepowertem amerikanischen Schulbus über die „Alpen“ von
Kuba und 5 Stunden Schlaf während 30 Stunden Rückreise nach 2 Wochen Vollgas in
Kuba.
Zurück kehren wir mit einem Rucksack voller warmen Gefühlen,
Eindrücken und Erlebnissen. Die Koffer, die vor zwei Wochen noch aus allen
Nähten platzten, verloren an Materiellem, gewannen dafür an Emotionalem.
Unsere Gedanken kreisen noch um die zum Teil schwierigen
Umstände, in denen viele Kubaner leben.
Improviserte Küche |
Die Häuser, die wir mit Händen voller Material aufsuchten,
gehörten hauptsächlich alten Leuten, die weder Angehörige noch die Mittel
hatten, sich selber zu helfen.
Die Lebensumstände sind minimal: die Küche
besteht aus einem wackeligem Tisch mit Schüsseln, an denen Dezimeter-dicker
Schmutz klebt, Wände bestehen aus Karton, ein Stuhl ohne Sitzfläche diente als
Kochherd und eine in Petroleum getauchte Kordel war die einzige Lichtquelle.
Und das oft auf sehr wenigen Quadratmetern!
Wir brachten oft nicht nur
Elektrizität und Pinsel, sondern auch Licht und Farbe im Sinne von Hoffnung.
Die Alleinstehenden wurden von unserem Tatendrang aufgefrischt und waren froh
um die Abwechslung sowie den Austausch mit jungen Menschen.
Gleichzeitig faszinierte uns die Lebensfreude und
Leichtigkeit, die alle Kubaner trotz manchmal widriger Lebensbedingungen
ausstrahlten. Mitgerissen von dieser pulsierenden Lebensweise tanzten wir als
Gruppe zweier Nationen im Regen und griffen zusammen nach den Sternen.
Hilfe zur Selbsthilfe lautet unsere Devise. Wir wollen die
Jugendlichen dazu animieren selber aktiv zu werden, um sich von der steckengebliebenen
Zeit abzulösen und als neue Generation aufzublühen.
Helfende Hände |
Um uns zu erklären, was unsere Anwesenheit der
Kirchgemeinde, den Jugendlichen und den Geholfenen bedeutet, erzählt uns die "Pastora"
aus San Nicolás die Geschichte von der Frau mit dem Seestern:
An einem Strand liegen tausende gestrandete Seesterne. Die
Frau kann nicht alle zurück ins Meer tragen. Doch den wenigen, denen sie helfen
kann, bedeutet es viel.
Man kann sich fragen: was bringen ein paar frisch bemalte
Häuser, neue Steckdosen und Neonröhren in einem Land mit so viel Missständen und
Armut?
So wie die Frau die Seesterne zurück ins Leben wirft,
bringen wir mit unserer Präsenz das Rad der Ermächtigung ins Rollen.
Die
Jugendlichen arbeiten selbstständig weiter und halfen, zum Beispiel nach dem
Hurrikane letzten Sommer, in den am stärksten betroffenen Gebieten.
Im Gegenzug
sind wir inspiriert vom Lebensrhythmus der Kubaner und tragen diesen hier in
der Schweiz weiter.
Gesättigt von Nähe und Gastfreundschaft sind wir voller
Elan, uns weiterhin einzusetzen, um sowohl die "jóvenes aus San
Nicolás" von der Schweiz aus zu unterstützen, als auch in zwei Jahren
erneut zusammen mit ihnen Hoffnungsfunken zu verbreiten.
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